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Ausstellung

Angela Cremers Kunst zwingt zum genauen Hinschauen

© Helmut PetersDie Wiesbadener Künstlerin Angela Cremer in ihrem Atelier.

Die Wiesbadener Bergkirchengemeinde widmet die ersten Wochen der Passionszeit erneut der Bildenden Kunst: In diesem Jahr gestaltet die Wiesbadener Künstlerin Angela Cremer den „Aschermittwoch der Künste“. Cremer hat 13 Kunstwerke geschaffen, die unter dem Titel „Zweitblick“ jetzt in der Bergkirche zu sehen sind.

Bildergalerie

© Andrea Wagenknecht


Angela Cremers Bilder greifen die reiche Ornamentik des Kirchenraumes auf: Da sind etwa die Pflanzenmotive – in der Innenbemalung der Bergkirche finden sich tatsächlich 43 verschiedene Ornamente und 13 unterschiedliche Blüten –  von der Lotusblüte, der Rose über die Dahlie und Lilie bis hin zu Ahorn oder Eiche.
In Cremers Malerei werden die Motive in eine moderne Bildsprache übersetzt: Sie hat sich einzelne Blüten herausgepickt und neu arrangiert, Details stark vergrößert, Motive neu angeordnet, sie verdoppelt, verkleinert, ineinander verschachtelt oder farblich stilisiert.

Die Wiesbadener Künstlerin arbeitet dabei mit einer bestimmten Maltechnik, der sogenannten Fresko-Technik. Dabei werden die Farben auf frischen Putz aufgetragen. Auch deswegen schaut man Cremers Malerei genau an, denn zwischen Oberfläche, Material und Motiv entsteht eine Irritation – oft hat man beim Betrachten das Gefühl, dass Bild anfassen zu wollen.

Gegenstand von Cremers Kunst ist aber nicht nur die Ornamentik der Bergkirche, auch die Kirchenbänke, die Glocken oder der Lüftungsschacht finden sich motivisch wieder.

Ihre Malerei ist ruhig, sie fokussiert sich auf Verdichtung, Wiederholung und Schlichtheit, dennoch
entsteht eine Tiefe.
Der titelgebende „Zweitblick“ hat mehrere Facetten: Bilder und Kirchraum spiegeln sich gegenseitig, treten in einen Dialog, es entsteht aber auch etwas Neues. Die Kunst zwingt den Betrachter zum genauen Hinschauen. „Das Sehen als solches gewinnt an Bedeutung“, sagt Cremer.

Bergkirchenbaumeister Johannes Otzen nannte den reich ausgemalten Kirchraum eine „Predigt für die Augen“. Die Bilder von Angela Cremer verstärken diese Intention: Das Sehen, im Sinne eines genaueren Hinsehens, längeren Betrachtens steht im Fokus. „Ich will bewusst einen Akzent setzen gegen die Bilderflut unserer Zeit und den flüchtigen Blick mit der wir der Masse an Bildern begegnen“, sagt sie.

Die Idee zu der Ausstellung kam Angela Cremer bei einem Kirchenbesuch: „Ich finde diese Kirche schon so vollkommen, da wollte ich keine schrille und laute Kunst machen“, sagt sie. Bilder anzuschauen sei für sie wie Musik hören. Man könne Motive erkennen, den Rhythmus spüren und in den Klang eintauchen: sich versenken - wie es in der Mystik heißt.

Für Bergkirchenpfarrer Helmut Peters ist das auch einer der Anknüpfungspunkte an die Passionszeit: „Die Blütezeiten der Mystik fielen in der Kirchengeschichte immer in besonders aussichtslose und zukunftsdüstere Phasen, in Passionszeiten. Das Gottesvolk oder die Welt am Abgrund bedeutete die Stunde der Seher wie beispielsweise Johannes auf Patmos (Johannesoffenbarung). Für den Seher ist das Sehen an sich von Bedeutung, das Zweitblicken und Weitblicken und Weitersehen.“ Peters freut sich, dass sich die Bergkirchengemeinde in diesem Jahr ab Aschermittwoch die Augen öffnen lässt für den „Zweitblick“.

Zur Person: Angela Cremer (57) stammt gebürtig aus Neuss. Sie hat unter anderem in Krefeld Produktdesign studiert mit Schwerpunkt Freie Keramik. Seit mehr als 20 Jahren ist sie freischaffende Künstlerin, seit dem Jahr 2010 hat sie ein Werkstattatelier in der Saalgasse 16, den „projektraum KUNST“.

„Aschermittwoch der Künste“ - Hintergrund: Seit vielen Jahren findet der „Aschermittwoch der Künste“ in der Evangelischen Bergkirche Wiesbaden statt. Die Ausstellungen stehen thematisch immer im Kontext zur Passionszeit, werden am Aschermittwoch eröffnet und in den darauffolgenden Gottesdiensten in den Mittelpunkt der Predigt gestellt. Zusätzliche Öffnungszeiten und begleitende Angebote informieren die Besucher und regen zur Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Die Ausstellung ist bis 12. März in der Bergkirche (Lehrstraße 6) zu sehen. Eintritt frei. Öffnungszeiten: 25. Februar, 4. März und 11. März zwischen 12 und 18 Uhr und nach Vereinbachung:
Telefon 0611 - 524300; E-Mail: Bergkirchengemeinde.Wiesbaden@ekhn.de.


Rahmenprogramm zur Ausstellung "Zweitblick":


25. Februar, 17 Uhr:
Krabbelgottesdienst Kunst für Kinder mit Pfarrer Markus Nett und Team

26. Februar, 10 Uhr:
Gottesdienst mit der Stellvertretende Dekanin Pfarrerin Arami Neumann (Predigt) und Pfarrer Markus Nett (Liturgie)

1. März, 12.30 Uhr:
Kunst in der Mittagspause mit Künstlerin Angela Cremer

4. März, 10 bis 13 Uhr:
Workshop Kinder, Kunst und Kirche - Kreativangebot für Kinder (7-13 Jahre) mit Cordula Vogt

5. März, 10 Uhr:
Englischer Gottesdienst mit Pfarrerin Hannah Cranbury

5. März 17 Uhr:
Konzert – Heinrich Ignaz Franz von Biber: Rosenkranzsonaten mit Julia Huber-Warzecha und Christian Pfeifer.

7. März, 19.30 Uhr:
Vortrag „Die Pflanzenornamente der Bergkirche“ mit Andreas Koppelmann (Landschaftsarchitekt)

8. März, 12.30 Uhr:
"Kunst in der Mittagspause" mit der Kunsthistorikerin Dr. Susanne Claußen (Fachstelle Bildung, Evangelisches Dekanat Wiesbaden).

8. März, 15 bis 17 Uhr:
Nachmittag der älteren Generation mit Pfarrer Markus Nett und Cordula Vogt.

12. März, 10 Uhr:
Gottesdienst zur Finissage mit Pfarrer Helmut Peters.

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