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Einmaliges kirchenmusikalisches Projekt

Das Projekt "BachVespern Frankfurt-Wiesbaden" endet

Nach mehr als zwei Jahrzehnten geht ein einzigartiges kirchenmusikalisches Projekt zu Ende: Mit der Aufführung der Kantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ schließt jetzt der 2004 begonnene Zyklus der Bach-Vespern – zumindest in dieser besonderen Kooperation zwischen Wiesbaden und Frankfurt. Die letzte Bach-Vesper ist am Sonntag, 2. November, 17 Uhr, in der Marktkirche.

Was 2004 als kühner Plan des damaligen Landeskirchenmusikdirektors Michael Graf Münster (Kantor an St. Katharinen, Frankfurt-Innenstadt) und des Wiesbadener Propsteikantors Martin Lutz (Kantor in Wiesbaden-Schierstein) begann, wird nun vollendet: Alle Kirchenkantaten Johann Sebastian Bachs in Gottesdiensten zweier Hauptkirchen des Rhein-Main-Gebiets mit vorangestelltem Gesprächskonzert aufzuführen – zehnmal im Jahr, samstags in Frankfurt in St. Katharinen, sonntags in der Marktkirche Wiesbaden oder in der Christophoruskirche Schierstein. Der Gesamtzyklus in dieser Form gilt als weltweit einmalig.

Mehr als 200 Kantaten erklangen in den vergangenen 21 Jahren, getragen von einem festen Stamm professioneller Musikerinnen und Musiker in enger Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK). Martin Lutz und Michael Graf Münster dirigierten oder spielten Continuo, ebenso wie ihre jeweiligen Nachfolger.

Jede Bach-Vesper folgt einer festen Form: Das 20minütige Gesprächskonzert verbindet Informationen zur jeweiligen Kantate und ihren Hintergründen mit einer Schule des Hörens. Im anschließenden einstündigen Abend-Gottesdienst wird die Kantate aufgeführt. Ihr Inhalt wird in Liedern, Liturgie und Predigt aufgenommen. „In der BachVesper kann man die Kantate wie eine Plastik von allen Seiten umschreiten“ sagt Graf Münster. 

Wechselnde Predigende, unter anderem der für Rhein-Main zuständige Propst Oliver Albrecht oder auch der frühere Kirchenpräsident Volker Jung, widmeten sich in Liturgie und Ansprache den jeweils im Zentrum stehenden Kantaten. Bei den beiden Abschluss-Bach-Vespern Anfang November wird die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christiane Tietz, den theologischen Part übernehmen.

Mit dem Ruhestand von Martin Lutz und Michael Graf Münster wurde das Projekt „Bach-Vespern“ in beiden Städten nahtlos fortgesetzt: In Wiesbaden übernahm Clemens Bosselmann, in Frankfurt hat Klaus Eldert Müller sie bis zu seinem Weggang im September 2025 fortgeführt, beim Finale wirkt der langjährige Katharinenorganist Professor Martin Lücker mit.

Da die Bach-Vespern in Wiesbaden nun enden, wird Propsteikantor Clemens Bosselmann künftig ein anderes Thema musikalisch in den Fokus rücken: die Motette. 

In Frankfurt werden die BachVespern an St. Katharinen weitergeführt – allerdings nicht mehr als Kooperationsprojekt mit Wiesbaden. Die für Kirchenmusmusik im Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach zuständige Prodekanin Amina Bruch-Cincar begrüßt, „dass es an so zentraler Stelle ein derartig hochkarätiges Angebot gibt, das Verkündigung in Wort und Musik mit dem Namen Johann Sebastian Bachs verbindet“. Der hervorragende Besuch der BachVespern habe deutlich gezeigt, „dass Kirche theologisch und kulturell viel zu bieten hat“.

Die Kantorei St. Katharinen und die Schiersteiner Kantorei sowie das Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden, darin besonders der Oboist Manfred Bellmann und der Cellist Stephan Breith, prägten das Klangbild der mehr als 200 Aufführungen. Auch eine Generation junger Gesangssolistinnen und -solisten aus der Frankfurter Hochschule fand in den Bach-Vespern eine Bühne.

Klassikfreunde, die nicht zum kirchlichen Milieu gehören, mit der den Bach-Vespern anzusprechen, ist gelungen. Über die zwei Jahrzehnte kamen monatlich in beiden Städten im Schnitt mehr als 200 Besucherinnen und Besucher.

Für viele, so Kirchenmusiker Martin Lutz, war die Bach-Vesper ein fester Termin. Und auch für die Musiker war das Mammutprojekt ein riesiges Glück. „Eine der besten Ideen, die wir hatten“, sagt Lutz. „Sich so viele Jahre so regelmäßig mit Musik auf allerhöchstem Niveau zu beschäftigen, immer wieder neu zu spüren, was gemeint ist, wie man etwas gestaltet – das war für uns fordernd und beglückend zugleich.“ Michael Graf Münster resümiert: „Es geht um Kunst. Die BachVespern zeigen der Stadt, wozu die Kirche geistig in der Lage ist.“

Termine: 
Samstag, 1. November, 18 Uhr – St. Katharinen Frankfurt (Hauptwache)
Sonntag, 2. November, 17 Uhr – Marktkirche Wiesbaden
Kantate: BWV 80 „Ein feste Burg ist unser Gott“
Leitung: Clemens Bosselmann
Predigt: Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN

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