Klimafasten
Damit Klimaschutz Spaß macht
© H.O.P.E.
14.02.2024
aw
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Feedback


Wie kam die Idee zur H.O.P.E.-App?
Während einer Bahnfahrt: Alle Menschen im Zug schauten auf ihr Smartphone, während draußen ein wunderschöner Sonnenuntergang zu sehen war. Wir verbringen alle viel Zeit am Smartphone - vieles, was wir da machen, ist von überschaubarer Bedeutung. Da kam mir die Idee: Was wäre, wenn wir über eine App die Menschen für die Mission Weltretten begeistern könnten.
Und Eure App rettet die Welt?
Sie allein kann die Welt nicht retten, aber sie kann Nutzerinnen und Nutzer unterstützen, nachhaltige Entscheidungen im Alltag zu treffen. Und sie motiviert, bei vielen kleinen Dingen aktiv zu werden – vom Müllsammeln bis zum Wasser- oder Energiesparen. Der Spaß steht im Vordergrund, deswegen gibt es spielerische Elemente, wie etwa eine tägliche Challenge oder Quizfragen.
Vor dem Hintergrund ist auch Jimmy entstanden, das Maskottchen der App?
Genau. Jimmy führt durch die Anwendung. Er schimpft oder ermahnt nie, sondern lobt und motiviert. Die App ist eine Mischung aus Spiel und Infotainment. Und Jimmy ist der immer gut gelaunte Motivator. Für alles, was gelingt, bekommt man Punkte oder Auszeichnungen. Ich habe selbst erlebt, wie es einen anspornt, wenn man belohnt wird, auch wenn das nur Punkte in einer App sind. Wer schon mal eine Sport-App benutzt hat, kennt das Prinzip.
Du bist eigentlich Filmemacher und Fotograf und bist früher viel gereist. Mit der Gründung von H.O.P.E. engagierst du dich jetzt sehr für den Klimaschutz. Wie kam das?
Im Rahmen meines Studiums durfte ich einige Wochen in Südäthiopien leben und den Alltag von Halbnomaden mit der Kamera begleiten. Die Region ist harsch und die Lebensbedingungen schwierig. Das hat mein Verständnis für Nachhaltigkeit geschärft. Nach einer mehrwöchigen Pilgertour auf dem Jakobsweg habe ich nachhaltig mein Mobilitätsverhalten verändert: Ich bin viel mehr zu Fuß gelaufen – damit habe ich auch Menschen in meinem Umfeld motiviert, mehr zu Fuß zu gehen. Das war ein anderer Ansatz, als der, den die Medien häufig vermitteln: Da wird Klimaschutz als Verzicht kommuniziert und als ein Gegeneinander. Das ist in meinen Augen nicht zielführend.
H.O.P.E. kooperiert dieses Jahr mit drei Evangelischen Dekanaten - Mainz, Wiesbaden und Darmstadt. Wieso passt die kirchliche Klimafasten-Aktion so gut zu eucht?
Wir bringen mit unserer App ein modernes Werkzeug mit, das zu dem kirchlichen Kernthema "Bewahrung der Schöpfung" passt. Wir sollten beim Klimaschutz alle aufeinander zugehen und miteinander Ideen entwerfen, Synergien bilden und mutig neue Dinge ausprobieren. Wenn wir gemeinsam und fokussiert voranschreiten, wird aus dem Klimawandel doch noch das Klimawunder.
Das Gespräch führte Andrea Wagenknecht
Hintergrund:
Das Wiesbadener Start-up H.O.P.E. (Humans On Planet Earth), dass die Klimaschutz-App entwickelt hat und vermarktet, wurde im April 2020 von Konrad Licht gegründet. Beheimatet ist es heute im Alten Gericht Wiesbaden. Das Kernteam besteht aus vier Mitarbeitenden, daneben gibt es Praktikant:innen und Ehrenamtliche, die das Unternehmen unterstützen sowie ein Expertennetzwerk. Konrad Licht bildet mit seiner Partnerin und Co-Gründerin Hannah Barker die Geschäftsführung. Die App hat derzeit rund 3000 Nutzerinnen und Nutzer und finanziert sich über Förderungen, Fundraising und Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken