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Dekanatssynode

Synode: Viel Zustimmung für Projekt "Altes Gericht"

© Heimathafen WiesbadenUmbau und Neugestaltung des Alten Gerichts in Wiesbaden: Die Evangelische Kirche wird Teil dieses innovativen Projekts.

Als ein kirchlich „reiches Jahr“ bezeichnete Dekan Dr. Martin Mencke auf der Herbsttagung der Wiesbadener Dekanatssynode die von der Corona-Pandemie geprägten Monate. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Dekanatssynode rein digital getagt.


Allen Unkenrufen zum Trotz sei viel passiert, so der Dekan: „Es wurde telefoniert und an Nachbarn gedacht. Es gab Sonderausgaben der Gemeindebriefe, Hausandachten, Hirtenschreiben, Kerzen, Gottesdienste an der Wäscheleine, Podcasts, Telefonandachten, Videogottesdienste, live, aufgezeichnet, Konfirmationen unter Corona-Bedingungen und vieles mehr.“ Er dankte den Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden, den Pfarrerinnen und Pfarrern, die alle durchhalten und vieles aushalten mussten, die Menschen beigestanden haben, in der Klinik waren, im Altenheim oder bei den Obdachlosen.

„Kirche heute sein und für morgen ermöglichen“

Mit dem biblischen Bild des Samens, der – so wie das Reich Gottes – vom Menschen ausgesät und dann fast von alleine aufgeht und wächst, hat Mencke die Wiesbadener Synodalen auf die bevorstehenden Herausforderungen eingeschworen. Von den finanziellen Kürzungen – die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau muss bis zum Jahr 2030 die jährlichen Haushaltsausgaben um rund 140 Millionen Euro reduzieren – werden früher oder später auch die Kirchengemeinden und das Dekanat Wiesbaden betroffen sein.
„Unsere Aufgabe ist es, Kirche heute zu sein und für morgen zu ermöglichen. Es wird eine Kirche geben, solange die Erde steht, denn sie ist keine Geschäftsidee, sondern ein Geschenk Gottes an seine Welt“, sagte Mencke und ermunterte die Synodalen: „Die Hauptenergie sollte nicht darauf verwendet werden, wie wir Strukturen und Gebäude und Pfründe bewahren, sondern wie wir am besten säen.“ Es sei jetzt nicht die Zeit, die Hände in den Schoß zu legen oder verzweifelt an dem festzuhalten, was schon immer so war, so der Dekan: „Denn Samen werden aufgehen, an manchmal unerwarteten Stellen.“

Projekt „Altes Gericht“ erhält viel Zustimmung

Einer dieser Samen, die es möglicherweise lohnt auszuwerfen, könnte das Projekt „Altes Gericht“ sein. Hintergrund ist, dass das Evangelische Dekanat Wiesbaden und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau angefragt sind, in Kooperation mit dem Heimathafen Wiesbaden im Alten Gericht einen eigenen Raum zu gestalten und mehrere Räume mit anderen zu bespielen. Derzeit ist das Alte Gericht in der Generalsanierung durch die Nassauische Heimstätte, fertig sein soll es Mitte nächsten Jahres. Die Evangelische Kirche könnte als einer der Mieter somit Teil eines Coworking-Space, Gründer- und Kreativzentrums sein.

Angesichts der gegenwärtigen Umbrüche in Kirche und Gesellschaft handele es sich bei dem Projekt um eine einmalige Gelegenheit, findet Mencke. „Wir als Kirche würden uns in eine Umgebung begeben, in der Menschen leben und arbeiten, die wir sonst nur schwer erreichen. Als Kontaktpunkt zu Jungen, Digitalen und Kirchenfernen könnte im Alten Gericht ein kirchlich-digitales Innovationslabor entstehen.“ Die Kosten würden in gleichen Teilen von der Gesamtkirche und dem Evangelischen Dekanat getragen.

Obwohl sich das Projekt derzeit noch in der Sondierungsphase befindet, gab es von der Dekanatssynode bereits viel Zustimmung: Von einem „lohnenden Projekt“ und einer „großen Chance“ war mehrfach die Rede. Wichtig sei das kirchliche Profil, merkte etwa Vladislav Golyschkin aus der Paul-Gerhardt-Gemeinde an: „Es muss klar sein, dass wir da nicht irgendwas machen, sondern dass das ein Raum von uns ist, der Evangelischen Kirche, dem Dekanat.“

Auch wenige kritische Stimmen wurden laut. So merkte eine Synodale an, dass solch ein Projekt jetzt nicht zu dem passe, was Kirchengemeinden derzeit vor allem im Hinblick auf die Kirchenvorstandwahl abzuarbeiten hätten. Mencke verwies darauf, dass das Projekt deswegen vom Dekanat sondiert und geplant werde. Eine einzelne Kirchengemeinde könnte das derzeit sicherlich nicht alleine leisten.

Kirchengemeinden unterstützen Zehn-Prozent-Aktion


Die Kirchengemeinden des Dekanats Wiesbaden werden im kommenden Jahr zehn Prozent der Kollekte vom 25. April 2021 an die Dekanats-Spendeninitiative „Zehn-Prozent-Aktion“ geben. Das hat die Dekanatssynode mit großer Mehrheit beschlossen. Seit ihrer Gründung vor 52 Jahren hat die Aktion rund 230 Projekte in 70 Ländern weltweit und fast 70 Hilfsprojekte in Deutschland gefördert – mehr als 9,3 Millionen Euro Spenden sind zusammengekommen.

„Dieses Zeichen aller Kirchengemeinden, auf zehn Prozent einer Kollekte zu verzichten, ist eine wichtige Geste“, freute sich Präses Gabriele Schmidt über das eindeutige Votum. Die Zehn-Prozent-Aktion erinnere an die Verantwortung für die Ärmsten der Welt, sagte Pfarrer Gerhard Müller, ehemaliger stellvertretender Dekan und Mitglied im Aktionskreis der Zehn-Prozent-Aktion. „Vieles in unserem Leben verdanken wir nicht uns selbst, vieles ist geschenkt“, so Müller. „Wo Menschen das erkennen, wächst die Bereitschaft abzugeben.“ 
Informationen über die Zehn-Prozent-Aktion und die jeweiligen Hilfsprojekte gibt es unter www.zehn-prozent-aktion.de. Spendenkonto: Evangelische Bank eG Kassel, IBAN: DE31 5206 0410 0004 0444 44.

Synode kompakt
Pfarrerin Bettina Friehmelt (Heilandsgemeinde Walluf) und Pfarrerin Arami Neumann (Kirchengemeinde Naurod) wurden zu stellvertretenden Mitgliedern der Kirchensynode gewählt.

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