Aktion
Mehr als 160 Menschen spielen im Haus an der Marktkirche

30.09.2025
aw
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Während vormittags noch viele Menschen das sonnige Wetter im Freien genossen, füllte sich die Veranstaltung ab dem Nachmittag. Gegen 14.30 Uhr waren alle Tische belegt. Viele Familien spielten gemeinsam mit ihren Kindern.
Besonders gefragt waren neben Kinderspielen auch Herbstneuheiten wie „Am Goldenen Fluss“, „Tea Garden“ oder „Parks“ sowie das Spiel des Jahres 2025, „Bomb Busters“. Ebenfalls beliebt war „Kauri“, das auf der Empfehlungsliste „Kennerspiel des Jahres 2025“ steht.
In „Bomb Busters“ von Hisashi Hayashi (Pegasus Spiele) entschärfen alle Personen am Tisch gemeinsam Bomben. „Dabei leiten wir mit Logik und einer Prise Interaktion die richtigen Zahlenpaare her. Der besondere Comic-Look gibt dabei dem bedrohlichen Thema die notwendige Leichtigkeit. "Das schweißt uns als Team zusammen und wir können uns später an vielfältigen Missionen versuchen, die bisherige Denkmuster über den Haufen werfen“, schreibt die Spiel-des-Jahres-Jury in ihrer Urteilsbegründung.
Bei kooperativen Spielen steht nicht das Gewinnen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erlebnis. Alle verfolgen zusammen ein Ziel und müssen sich aufeinander einlassen. So lernen sowohl Kinder als auch Erwachsene, einander zuzuhören, Rücksicht zu nehmen und Verantwortung zu teilen.
„Wir freuen uns besonders darüber, dass bei der BrettSpielZeit viele Erwachsene mit Kindern gespielt haben. Dadurch entstehen besondere Momente. Alle sitzen am gleichen Tisch, teilen Freude, Spannung und auch mal Niederlagen. Das schafft Nähe und Vertrauen. Kinder erleben, dass sie ernst genommen werden und Erwachsene entdecken oft ganz neue Seiten an ihren Kindern“, sagt Tillman Reiffen, Vorsitzender des Vereis „Spiel und Kultur“.
„Spielen bedeutet Freiheit, denn man kann in ganz unterschiedliche Rollen schlüpfen und sich ausprobieren. Mal ist man Heldin oder Held, mal Forscherin oder Forscher. Diese Freiheit öffnet Räume für Fantasie und Kreativität. Sie erlaubt es, neue Sichtweisen kennenzulernen und die eigene Persönlichkeit zu entfalten – ganz ohne Druck oder Vorgaben“, sagt Dr. Susanne Claußen, Fachstelle Bildung und Erwachsenenarbeit im Evangelischen Dekanat Wiesbaden.
Die BrettSpielZeit wurde ausgerichtet vom Wiesbadener Verein „Spiel und Kultur“ und der Erwachsenenbildung des Evangelischen Dekanats Wiesbaden. Sie fand im Rahmen der Aktion Stadt-Land-Spielt statt. Die seit 2013 bestehende unkommerzielle Aktion verbindet Menschen über die Grenzen von Herkunft, Generationen, sozialer Lage sowie physischer und psychischer Verfassung hinaus.
In diesem Jahr wurde am 20. und 21. September an mehr als 400 Standorten in Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz gespielt, in Spieleclubs, Büchereien, Ludotheken, Spielotheken, Schulen, Spiele-Cafés oder weiteren kommunalen Einrichtungen.
„Spiel und Kultur“ ist ein Brettspielverein aus Wiesbaden. Er setzt sich ein für die Bewahrung und Förderung des immateriellen Kulturerbes „Brettspiele spielen“ sowie fürs Kulturgut Spiel. Mit seinen Veranstaltungen und Aktionen schafft der Verein Räume für gesellschaftliche Teilhabe und interkulturellen Austausch. Neben zwei wöchentlichen, kostenfreien Spieleabenden in den Stadtteilen Mitte und Biebrich organisiert „Spiel und Kultur“ auch Großveranstaltungen mit über 700 Teilnehmenden. Weitere Informationen: www.spielundkultur.de.
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