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Ruhestand

Pfarrer Imre Istvan verabschiedet

40 Berufsjahre als Pfarrer – in drei Ländern, auf zwei verschiedenen Kontinenten: Der Delkenheimer Pfarrer Imre Istvan verabschiedet sich aus einem bewegten Berufsleben in den Ruhestand.

Propst Oliver Albrecht entpflichtete ihn in einem Gottesdienst von seinem aktiven Dienst und sagte: „Jetzt, lieber Pfarrer Istvan, geht die längste Epoche ihres Lebens zu Ende.“ Für den 65-jährigen Theologen aus Siebenbürgen sei das Pfarramt nie einfach ein Job gewesen, so Propst Albrecht: „Pfarrer zu sein – das war ihre Identität. Dafür danke ich ihnen und ihrer Familie, die das stets mitgetragen hat.“

Istvan, seit elf Jahren Gemeindepfarrer in Delkenheim, wurde 1954 in Mediasch in Siebenbürgen/Rumänien geboren. Aufgewachsen ist er in der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, in der die Kirche als Glaubensgemeinschaft, aber auch als Identifikationspunkt eine tragende Rolle spielt.
Er studierte evangelische Theologie in Hermannstadt und Klausenberg, danach war er noch einige Jahre Pfarrer in Siebenbürgen. 1984 wanderte er mit seiner Familie aus. 

Zunächst war Istvan in Deutschland bei der Christoffel-Blindenmission in Bensheim tätig, dann ging er 1988 nach Kanada – als Pfarrer einer Gemeinde von Landsleuten, die nach dem Krieg dorthin ausgewandert waren. 1994 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN): von 1994 bis 2007 in Liederbach am Taunus, seit September 2008 in Delkenheim.  

Zum festlichen Gottesdienst in einer übervollen Kirche verabschiedeten sich nicht nur die Menschen aus der Kirchengemeinde und dem Stadtteil von ihrem Pfarrer, sondern auch viele Weggefährten und Amtsgeschwister.

In seiner Predigt erinnerte sich Istvan an seinen Konfirmationsspruch aus dem 1. Korintherbrief – „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark“ –, der ihn sein ganzes Berufsleben begleitet und auch geleitet hat.
Istvan dankte für gute Zusammenarbeit, Unterstützung und viele aufrichtige Freundschaften, zeigte sich aber auch selbstkritisch: „Ich bin dankbar für die Jahre hier in Delkenheim. Aber eines möchte ich sagen: Ich bin auch nur ein Mensch mit allen Fehlern und Schwächen. Darum möchte ich an dieser Stelle alle die um Vergebung bitten, denen ich einmal wehgetan, die ich durch mein Reden oder Handeln verletzt habe, oder an denen ich durch Unterlassung oder Versäumnis schuldig geworden bin.“

Auch Dekan Dr. Martin Mencke würdigte den scheidenden Pfarrer als einen „ganz besonderen Kollegen“, der bei Vertretungsdiensten stets zur Verfügung stand: „Du hast die Würde des Pfarramts verinnerlicht und gelebt wie kaum ein anderer“, so der Dekan. Er ermunterte die Kirchengemeinde in der Zeit der Vakanz, sich darauf zu besinnen, dass sie eine starke Gemeinschaft sei.

Istvan war sechs Jahre lang Mitglied der Kirchensynode der Landeskirche, davon drei Jahre lang Alterspräses, sowie lange Zeit Mitglied der Wiesbadener Dekanatssynode. Darüber hinaus hat er mehrfach als Bordseelsorger auf Kreuzfahrtschiffen die Weltmeere bereist und ist während seiner Studienzeit durch Alaska getrampt.

Er war mit Leib und Seele Gemeindepfarrer und hat die Bandbreite dieses Berufes in vollen Zügen genossen: „Ich wollte nie etwas anderes machen“, sagt er rückblickend und erinnert sich gerne an die kreativen „Nächte im Ländchesdom“, die Mitwirkung am Kerbe-Umzug und an die Begegnungen mit Menschen – egal ob in der Kirche oder am Weinstand.

Für den Delkenheimer Kirchenvorstand ist bereits jetzt klar, dass Pfarrer Istvan viele Spuren hinterlässt: Der Gedenkstein zum 500. Reformationsjubiläum, die neue Pfarrhaustür oder das renovierte Gemeindehaus – vieles trage Istvans Handschrift, so die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Katja Kober. „Das alles wird uns an Sie erinnern“, so Kober.
Darüber hinaus hofft sie, dass Aktionen wie die „Lebende Krippe“ zu Weihnachten oder die alle zwei Jahre stattfindende „Nacht im Ländchesdom“ auch mit einem neuen Pfarrer oder Pfarrerin weitergehen.

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