Vortrag in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden
Stellungnahme des Evangelischen Dekanats Wiesbaden und der Katholischen Kirche in der Region

29.09.2025
aw
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Kritik an konkreten Veranstaltungen ist legitim, solange sie sich um Wahrhaftigkeit bemüht und nicht zu Einschüchterung missbraucht wird. Meinungsfreiheit deckt keinen Antisemitismus und darf nicht zur Dämonisierung des Staates Israels führen, wie es viel zu oft vorkommt.
Mit sehr großer Sorge beobachten wir die „Normalisierung“ von antisemitischen und antidemokratischen Parolen und die fehlende Differenzierung zwischen Kritik am Handeln des Staates Israels und jüdischem Leben in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Jüdisches Leben in Deutschland und in aller Welt ist zu unterscheiden von den Entscheidungen und dem Handeln der israelischen Regierung – und ist gänzlich unterschieden von der Frage des Existenzrechts des Staates Israels. Die Jüdinnen und Juden in Deutschland sind nicht verantwortlich für den Konflikt.
Bei vergleichbaren Kundgebungen kam es in der Vergangenheit zu Proklamationen noch zu klärender Vorwürfe als Tatsachen und zu antisemitischen Parolen, die viel zu oft unwidersprochen bleiben.
Schon seit Langem mussten Sicherheitsvorkehrungen der jüdischen Gemeinde massiv verschärft werden. Jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger erfahren regelmäßig Anfeindungen. Das ist für uns unerträglich.
Als Christinnen und Christen werden wir auch weiterhin deutlich dafür eintreten, dass unsere jüdischen Geschwister heute, im Jahr 2025, 80 Jahre nach der Schoah, eine sichere Heimat in Wiesbaden haben und das Existenzrecht Israels nicht in Frage gestellt wird.
Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Katholische Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus
Wiesbaden, 26.09.2025
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