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Bewusst handeln

Synode: Nachhaltigkeit im Fokus

Den Alltag in den Kirchengemeinden nachhaltiger gestalten – dazu hat die Synode des Evangelischen Dekanats Wiesbaden auf ihrer Herbsttagung ermuntert.

Als Motto setzte Präses Gabriele Schmidt Worte aus der Vollversammlung des Ökumenischen Rates von 1983: „Wir wissen, dass wir das Netz des Lebens nicht weben, wir sind lediglich ein Faden darin. Wir wissen, was immer wir in diesem Netz tun, wir tun es auch an uns selbst.“ 

Nachhaltigkeit sei eine Idee, die mit dem christlichen Glauben zutiefst zusammenklinge, betonte der stellvertretende Dekan Matthias Welsch im Gottesdienst zum Auftakt der Tagung (komplette Predigt am Textende): „Die Bibel setzt das Bild von der Welt als Garten, die uns geschenkt ist und die es zu bewahren gilt und die von Gott geschaffen und erhalten wird.“ Welsch machte deutlich, dass die Kirche bekennen müsse, nicht mutig genug an das Thema herangegangen zu sein: „Die Erkenntnisse zum Umweltschutz sind uns seit den 80er-Jahren bekannt, und sie wurden nicht wirklich umgesetzt.“
Umso dringender sei es nötig, sich jetzt an die Sehnsuchtsbilder der Bibel zu erinnern: „Wir vertrauen darauf, dass Gott die Verwandlung der Welt möglich macht und anstößt und dass er uns dabeihaben möchte.“


Nachhaltig einkaufen, ökologisch drucken

Nicole Nestler, Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung, und der gleichnamige synodale Ausschuss haben sich ausführlich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt: „Wir haben in der Dekanatsverwaltung bereits viele Veränderungen angestoßen“, erklärte Nestler. Einkäufe werden etwa über das lokale Kiezkaufhaus abgewickelt oder über die nachhaltige Online-Plattform www.wir-kaufen-anders.de, auf Wasserflaschen aus Plastik wird komplett verzichtet, Plakate und Flyer werden ökologisch und mineralölfrei gedruckt.

Auch viele Kirchengemeinden sind bereits auf dem Weg: So hat sich unter anderem die Heilandsgemeinde in Walluf als „Faire Gemeinde“ zertifizieren lassen, im Albert-Schweitzer-Gemeindezentrum in Biebrich wurden sämtliche Lampen durch umweltfreundlichere LEDs ersetzt, die Lutherkirchengemeinde will sich vom Umweltberatungs- und Klimaschutzprogramm Ökoprofit zertifizieren lassen und die Johanneskirchengemeinde hat ein soziales Mittagstischprojekt mit dem Verein Lebensmittelrettung ins Leben gerufen. Auf Stellwänden konnten sich die Synodalen während der Tagung über all die Projekte und noch vieles mehr informieren.

Ganz bewusst, so Nestler, habe man den Fokus erst mal auf kleine Veränderungen gelegt, mit denen Gemeinden gut beginnen könnten. „Natürlich gibt es noch zahlreiche Stellschrauben, an denen man drehen kann, etwa beim Mobilitätsverhalten, der ökologischen Pachtlandnutzung oder bei der Auswahl des Energieversorgers.“


„Wir werden deutliche Minderheitskirche“


Dass wir uns nicht nur ökologisch in einem Transformationsprozess befinden, sondern auch innerkirchlich, darauf machte Dekan Dr. Martin Mencke in seinem Bericht aufmerksam: „Im Blick auf die Gottesdienstzahlen, die Gemeindegliederzahlen und die Konfirmand*innen-Zahlen nehmen wir deutlich wahr, dass in vielen Gemeinden zwar noch die Struktur da ist, wie sie schon immer war, dass sie aber von den Zahlen her nicht mehr gedeckt ist.“
Er ermunterte dennoch dazu, nach vorne zu schauen, auch oder gerade im Hinblick darauf, dass Kirche in Zukunft zu einer deutlichen Minderheitskirche werde, mit deutlich weniger Immobilien und mit weniger gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten.
Umso wichtiger sei es, den Weg der kollegialen Unterstützung, der Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden zu gehen, Themen der Zeit wie den Klimawandel nicht zu vergessen und den Markenkern, den Gottesdienst, nicht aus dem Auge zu verlieren.
„Und bei all dem“, so Mencke, „bin ich über all das, was selbstverständlich läuft, sehr dankbar“: Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Beerdigungen, der Konfirmandenunterricht, Konfi-Camp, Freizeiten, die Nacht der Kirchen, Musik über Musik, Vorträge und Bibelkreise. „Ich freue mich vor allem, dass die Singakademie weiter wächst und gedeiht und eine vielversprechende Nachfolge für Kantor Endebrock gefunden wurde.“


In Wiesbaden mehr Kinderarmut als in Frankfurt und Mainz


Dass in Wiesbaden die Unterschiede zwischen arm und reich weit auseinanderklaffen, hat die gerade veröffentliche Sozialraumanalyse gezeigt. Die Autorin der Studie, Andrea Dingeldein vom Amt für Soziale Arbeit, hat sie den Synodalen ausführlich vorgestellt. Dabei nahm sie vor allem die Kinder in den Fokus: „Die Lebensverhältnisse im Stadtteil sind für Kinder besonders prägend. Wenn ein Kind in einem benachteiligten Stadtteil aufwächst, in dem etwa Erwerbsarbeit nicht zum Alltag gehört, dann hat solch ein Kind meistens schlechtere Bildungschancen, weniger Möglichkeiten der sozialen Teilhabe und einen schlechteren Gesundheitszustand “.

Bei der Kinderarmut – in Wiesbaden ist jedes 5. Kind betroffen –  steht die hessische Landeshauptstadt schlechter da als Frankfurt, Darmstadt und Mainz. Um Menschen in einem benachteiligten Quartier nicht noch weiter zu benachteiligen, werden Angebote und soziale Programme gezielt eingesetzt. Dabei spielen auch die Kirchengemeinden eine wichtige Rolle, so Dingeldein und appellierte an die Synodalen: „Seien Sie wachsam und nehmen Sie die soziale Ungleichheit in ihren Gemeindegebieten bewusst wahr und sprechen Sie offen darüber.“

Nachwahlen

  • Pfarrerin Bianca Schamp (Kirchengemeinde Triangelis  - Eltville, Erbach, Kiedrich) wurde in den Dekanatssynodalvorstand gewählt.
  • Der stellvertretende Dekan Matthias Welsch ist künftig stellvertretendes Mitglied der Kirchensynode, er vertritt Pfarrer Ralf Schmidt, der für Pfarrer Markus Nett nachrückt.
  • Dekan Dr. Martin Mencke ist in den Vorstand des Regionalverwaltungsverbandes gewählt.

Predigt Synodengottesdienst von Matthias Welsch

Nachhaltig beschaffen - Beispiele

Synodaler Auschuss Gesellschaftliche Verantwortung


Die komplette Sozialraumanalyse online:

www.wiesbaden.de








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