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Abschied

40 Jahre Theologie mit Kindern

© Klaus Euteneuer/JohanneskirchengemeindeIngrid Seiler

Die Lust mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die hat Ingrid Seiler in ihrem Berufsleben immer verspürt. Ein Wechsel in die Erwachsenenarbeit kam für die Gemeindepädagogin, die jetzt in den Ruhestand geht, nicht in Frage. Auch wenn sie bei Seniorennachmittagen aushalf oder Passionsandachten organisierte, Theologie mit und für Kinder gestalten, kreativ sein, beobachten wie sich Kinder entwickeln – dafür schlägt ihr Herz.

© Thomas Buchholz/JohanneskirchengemeindeAbschiedsgottesdienst für Ingrid Seiler (zweite von rechts) in der Johanneskirche mit Pfarrer Stephan Da Re, Kirchenvorsteherin Birgit Schmidt und der stellvertretenden Dekanin Arami Neumann.

Generationen von Kindern hat sie in mehr als 40 Berufsjahren begleitet: Anfang der 80er-Jahre begann die aus Fulda stammende Ingrid Seiler als Jugendreferentin in Mainz. Nach ihrer eigenen Elternzeit und einer Vertretung in Rüsselsheim kam sie in den 90er-Jahren nach Wiesbaden, wo sie zunächst in Klarenthal und der Matthäuskirchengemeinde arbeitete.

Im April 2000 begann sie an der Johanneskirchengemeinde im Weidenborn, einige Jahre später kam als Einsatzort noch die Bodelschwingh-Kirchengemeinde in Kloppenheim und Heßloch dazu.
In beiden Gemeinden blieb sie und prägte dort über Jahre die Kinder- und Jugendarbeit. Darüber hinaus war Ingrid Seiler auch übergemeindlich engagiert, etwa beim Dekanatskinderkirchentag.

Für die 65-Jährige war dieser Stellenmix immer eine Bereicherung: „In der eher dörflichen Struktur in Kloppenheim ist Kirche selbstverständlicher Teil des Lebens im Ort“, sagt sie. „Die Eltern wollen ganz bewusst christliche Werte vermitteln und engagieren sich dafür.“ Kinder- und Krabbelgottesdienste werden in Kloppenheim sehr gut angenommen, auch die Arbeit mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden laufe gut, erzählt sie.

Im Viertel um die Johanneskirche im Weidenborn ist das Milieu völlig anders: „Viele ziehen hier nur hin, weil der Stadtteil günstig angebunden ist“, sagt Seiler. „Obwohl hier viel gebaut wurde, gibt es kaum soziale Infrastruktur – kein Café, keinen Kiosk. Das ist für Kirche eine Herausforderung.“

Doch Ingrid Seiler sah darin auch eine Chance: Als die vielen Krabbelgruppen, die sie in der Kirche anfangs noch organisierte, ausliefen, weil Kita- und Krippenplätze ausgebaut wurden, intensivierte sie die Zusammenarbeit mit der Kita, knüpfte so Kontakte zu Familien und machte Kita- und Krippen-Gottesdienste. Darüber hinaus vertrat sie die Johanneskirchengemeinde auch in der Stadtteilkonferenz, um Impulse von dort mit ins Gemeindeleben zu nehmen.

Seit 20 Jahren bietet Ingrid Seiler in der Johanneskirchengemeinde vierzehntägig einen kreativen Treffpunkt für Grundschulkinder an, die „Joha-Kids“. Es war ihr immer wichtig, Räume und kreative Freiräume für Kinder auch neben der Schule zu schaffen. Dass sich erwachsen gewordene Kinder heute an ihre Zeit bei den „Joha-Kids“ erinnern, freut die 65-Jährige. Dank der Ehrenamtlichen wird die Gruppe auch über ihren Ruhestand hinaus weiterbestehen. 

Für viele Gemeindemitglieder war Ingrid Seiler die „gute Seele“ der Gemeinde. Sie war Ansprechpartnerin für viele Menschen und viele Anlässe, sagt Pfarrer Stephan Da Re, der mit ihr lange zusammengearbeitet hat. „Vieles von dem, was Ingrid Seiler gepflanzt hat, blüht weiter, auch über ihren Abschied hinaus“, ist sich Da Re sicher.

Ingrid Seiler schaut dankbar zurück. Ihre Berufstätigkeit habe sie nie als eintönig erlebt, denn die Kinder, Ehrenamtlichen und Pfarrpersonen um sie herum hätten sich stetig verändert, sagt sie und fügt hinzu: „Jede Zeit hatte ihre eigenen Herausforderungen und die Pandemiezeit zum Schluss noch mal ganz besonders.“

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