Klimaschutz

Lutherkirche als erste Kirchengemeinde bei Ökoprofit dabei

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Die Wiesbadener Lutherkirchengemeinde ist die erste Kirchengemeinde in der hessischen Landeshauptstadt, die an dem städtischen Programm Ökoprofit teilnimmt – ein Programm für nachhaltiges Wirtschaften.

29.06.2020 aw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Mit der Teilnahme macht sich die Kirchengemeinde zusammen mit 36 weiteren Betrieben und Einrichtungen auf den Weg, Themen rund um Energie- und Ressourceneffizienz unter die Lupe zu nehmen. Ziel ist es, bereits vorhandene Aktivitäten zu bündeln, und konkrete Projekte etwa in den Bereichen nachhaltige Beschaffung, Energie, Mobilität oder Abfall umzusetzen.

Pfarrerin Ursula Kuhn liegt das Thema Nachhaltigkeit schon lange am Herzen, und sie ist froh, dass ihr Kirchenvorstand sich jetzt für Ökoprofit entschieden hat: „Wir haben einfach gemerkt, dass es schwierig ist, sich alleine auf den Weg zu machen. Die Dinge, die man sich vornimmt, verlaufen leider oft im Sande.“
So entstand die Idee, sich zu vernetzen und professionell beraten zu lassen. Pfarrerin Kuhn: „Ökoprofit hat uns im Kirchenvorstand überzeugt - gerade weil es in der Landeshauptstadt verankert ist. Wir sind als Gemeinde schließlich auch ein Betrieb in der Stadt und nehmen etwa Dienstleitungen von Handwerkern oder Gastro-Betrieben wahr. Ich freue mich, dass wir uns jetzt durch Ökoprofit nicht nur gegenseitig beraten können, sondern auch ein Netzwerk aufbauen können von Betrieben, die nachhaltig wirtschaften.“

Das Branchenspektrum der Ökoprofit-Teilnehmer ist groß: Neben Vertretern aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk sind nun unter anderem auch die Bereiche Freizeit und Sport, Landwirtschaft, Gastgewerbe und eben die evangelische Kirche in dem Programm vertreten.

Die erste Runde Ökoprofit dauert zunächst gut ein Jahr und besteht aus einer Kombination aus gemeinsamen Schulungen und Workshops sowie individuellen Beratungen. Dafür hat die Gemeinde ein zehnköpfiges Kernteam von Haupt- und Ehrenamtlichen gebildet. Nach erfolgreichem Abschluss des Programms erhält die Lutherkirchengemeinde das Zertifikat ‚Wiesbadener Ökoprofit-Betrieb‘.

Pfarrerin Ursula Kuhn hofft natürlich, dass durch Ökoprofit nicht nur viele Mitarbeitende in ihrer Gemeinde, sondern auch viele Ehrenamtlichen motiviert werden, sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einzusetzen. „Wenn wir durch unsere Maßnahmen bei möglichst vielen Gemeindegliedern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen, wäre das toll“, so Kuhn. Denn für sie ist das Thema Umwelt- und Klimaschutz ein ureigen christliches Thema: „Bei der Bewahrung der Schöpfung sehe ich uns als Christen ganz klar in der Verantwortung. Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit der Natur und ressourcenschonendes und ökologisches Wirtschaften. Auch der Blick etwa auf Lieferketten oder Arbeitsbedingungen im Sinne einer christlich-sozialethischen Haltung spielen eine bedeutende Rolle. Gottes gute Schöpfung mit allem, was da lebt, das ist unsere Lebensgrundlage. Und für die wollen wir uns ganz bewusst einsetzen.“

Möglicherweise wird das Ökoprofit-Programm ausgebaut und öffnet sich künftig auch für Kindertagesstätten. „Das wäre natürlich super. Wir haben in unserer Gemeinde drei Kitas, wenn man bei dem Thema dann auch die Kinder mitnimmt – das hätte große Effekte.“

Mit Ökoprofit fördert die Landeshauptstadt Wiesbaden seit dem Jahr 2000 die Verankerung von Umweltvorsorge und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft. Nach Angaben der Stadt gibt es derzeit knapp 130 Ökoprofit-Betriebe, die einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Weitere Informationen sind erhältlich unter Telefon 0611-313741 und im Internet unter www.wiesbaden.de/oekoprofit.