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Ein profunder Theologe mit Blick auf das Wesentliche geht

© Andrea WagenknechtAbschied nehmen: Präses Eberhard Busch und die neue Dekanin Arami Neumann (von links) nehmen Abschied von Dekan Dr. Martin Mencke und seiner Frau Christine.

Nach zwölf Jahren scheidet Martin Mencke aus dem Dekane-Amt in Wiesbaden aus. Am Pfingstsonntag hat er sich vom Evangelischen Dekanat in einem festlichen Gottesdienst verabschiedet:

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Sie sind alle gekommen: Menschen aus den Kirchengemeinden zwischen dem Rheingau, Hochheim und Wildsachsen, Kolleg*innen, ehemalige Mitarbeiter*innen, Prodekane, Freunde und Familie, Wegbegleiter aus der Stadtöffentlichkeit, der Landeskirche, aus den Nachbardekanaten, der katholischen Kirche und Ökumene, des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer und viele mehr: Knapp 400 Festgäste nahmen am Pfingstsonntagabend (28. Mai) in der Marktkirche Abschied von Dekan Martin Mencke, der seit dem 1. Juni neuer Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung ist.

Zwölf Jahre stand Mencke an der Spitze des Evangelischen Dekanats Wiesbaden. Zwölf Jahre hat er zahlreiche Projekte angestoßen, das Dekanat durch die Pandemie gesteuert, eine Singakademie mitgegründet, Gottesdienste gefeiert, Pfarrerinnen und Pfarrer eingeführt und verabschiedet, hat Gemeindefusionen begleitet, Pfarrstellenbemessungen umgesetzt, das Reformationsjubiläum groß und stadtöffentlich mit dem gesamten Dekanat auf dem Schlossplatz und in der Lutherkirche gefeiert, hatte ein offenes Ohr für die Pfarrkolleg*innen, hat unzählige Dekanatssynoden mitgestaltet, Kirchenvorstände beraten und am Ende noch den Zukunftsprozess „ekhn2023“ im Dekanat mit eingeleitet.

Mit Martin Mencke gehe eine „wichtige evangelische Stimme“ in der Stadt, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende in seinem Grußwort zum Abschied: „Sie haben den interreligiösen Dialog gefördert, waren Brückenbauer zwischen den Glaubensgemeinschaften und haben das gesellschaftliche Miteinander bereichert und gestaltet“, rief er Mencke zu. Er dankte dem scheidenden Dekan für den Einsatz und viele gute Begegnungen.

Der promovierte Theologe Martin Mencke ist 1966 in Idstein geboren und war nach seinem Studium in Berlin, Heidelberg und Tübingen und dem Vikariat in Bingen zunächst Pfarrer in Strinz-Trinitatis im Untertaunus. Danach hat er sechs Jahre als Auslandspfarrer in Washington mit seiner Familie gelebt, bis er sich im Jahr 2011 auf die Dekane-Stelle in Wiesbaden bewarb.

Trotz anfänglicher Skepsis, so erinnert sich Präses Eberhard Busch, war man froh in Wiesbaden, dass sich ein so junger Kollege für den Posten interessierte.
Und heute, zwölf Jahre später, ist es Präses Busch anzumerken, wie gerne er mit Martin Mencke zusammengearbeitet hat: „Ich bedauere es persönlich sehr, dass Du gehst“, erklärte Busch im Abschiedsgottesdienst. „Das Dekane-Amt ist eine Sandwich-Position zwischen den Kirchengemeinden und der Kirchenleitung. Das ist oft eine Zumutung und dafür braucht man Mut und den hast du bewiesen.“

Auch der katholische Stadtdekan Klaus Nebel, erklärte, dass mit Menckes Weggang ein profunder Theologe mit Blick für das Wesentliche aus dem Amt ausscheide. Er werde den freundschaftlichen und verlässlichen Umgang vermissen, so Nebel: „Wir können in Wiesbaden auf eine gute ökumenische Zusammenarbeit zurückblicken und die haben Sie maßgeblich mitgestaltet.“

Propst Oliver Albrecht beschrieb den scheidenden Dekan als „klug und warmherzig, weltoffen und basisnah, humorvoll und geistesgegenwärtig“. In den zwölf Jahren habe Mencke unzählige Projekte angestoßen. Nicht zuletzt, so erklärte Albrecht, sei das Experimentierfeld im Alten Gericht entstanden, wo die Kirche gerade erst die neue Partnerschaft gefeiert hat.

Höhepunkt des Abschiedsgottesdienstes war die Bach-Kantate vom Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden auf historischen Instrumenten dargeboten, mit Solisten und Mitgliedern der Kantoreien St. Katharinen und Schierstein unter Leitung von dem neuen Frankfurter Kantor Klaus Eldert Müller.

Der scheidende Dekan fand in seiner Abschiedspredigt tröstende Worte für eine Welt voller Ungerechtigkeiten, Leid, Hass und Gewalt: „Dass wir in und hinter unserer Welt einen sehen, der diese Welt und uns selbst geschaffen hat, der uns liebt, der mit uns leidet wo wir leiden, der mit uns die Welt hin bewegen will zu mehr Gerechtigkeit, mehr Zukunftsfähigkeit, mehr Menschlichkeit – das geschieht im Wunder des Glaubens“, so Mencke. Gott habe uns einen Tröster gegeben, der bei uns ist, der der Geist der Wahrheit ist und der in uns ist. Und dieser Tröster liege am Grunde unseres Glaubens.

Bis in die späten Abendstunden hinein feierte Martin Mencke mit seinen Gästen nach dem Gottesdienst noch bei Sekt und Häppchen im Haus an der Marktkirche weiter.

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