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Orangene Bank vor der Lutherkirche will Gewalt an Frauen sichtbar machen

© Martin-Luther-Gemeinde WiesbadenFür die Predigt hat Pfarrerin Ursula Kuhn die orangefarbene Bank vor den Altar gestellt: „Diese Bank schreit uns förmlich an: Schaut hin! Sprecht darüber! Nehmt die Geschichten ernst! Schweigen ist keine Option“, sagt sie im Gottesdienst.

Die Martin-Luther-Gemeinde setzt ein deutliches Zeichen gegen Unterdrückung und Gewalt an Frauen: Vor der Lutherkirche steht jetzt eine orangefarbene Sitzbank. Sie ist Mahnmal und Informationsquelle zugleich, denn an der Bank sind Plaketten angebracht, auf denen Hilfetelefonnummern und Anlaufstellen für Betroffene von Gewalt stehen.

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© Martin-Luther-GemeindeJetzt steht die Bank am Eingang der Lutherkirche. Besucherinnen und Besucher und alle, die hier an der Kirche vorbeigehen oder pausieren, sehen: Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen. Initiiert wurde die Aktion vom Zonta-Club Wiesbaden. Pfarrerin Ursula Kuhn (oben links) und die Evangelischen Frauen der Lutherkirche mit Dorothee Bücher-Legeland (rechts daneben), Claudia Schmitz (unten links) und Gabriele Müller haben die Aktion umgesetzt und finanziert.

Die Aktion hat der Zonta-Club Wiesbaden vor dem Hintergrund der Kampagne „Orange the world“ ins Leben gerufen. Orangefarbene Bänke, die daran erinnern, dass Gewalt gegen Frauen nicht im Verborgenen bleiben dürfen, sind bereits an vielen Orten in Wiesbaden zu finden, etwa im Rathausfoyer, am Gesundheits- und Sozialamt oder der Zulassungsbehörde. Sie alle zeigen deutlich: Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen. 

Die Bank am Eingang der Lutherkirche ist die erste, die an einem nicht-städtischen Ort steht. Sie wurde von den Evangelischen Frauen der Lutherkirche gestiftet. 

Im Gottesdienst am Sonntag hat Pfarrerin Ursula Kuhn im Rahmen der Sommerpredigtreihe (Tatort: Bibel) das Thema Unrecht und Gewalt an Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt ihrer Predigt gestellt und dafür die Bank gut sichtbar vor den Altar gestellt. 

Anhand der biblischen Geschichte von Tamar und Juda macht sie deutlich, wie gut es ist, dass immer wieder Frauen mit oft unkonventionellen Mitteln mutig aufdecken, aufklären, sich aus der Opferrolle herauswagen und so zur Stimme für unzählige Geschlechtsgenossinnen werden, denen Gewalt und Unrecht angetan wurden.

Pfarrerin Kuhn: „So eine Bank macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt. Sie erzählt von Geschichten, die zu oft übersehen werden. Sie erinnert an Frauen, denen Gewalt angetan wurde, die verletzt wurden – körperlich, seelisch, strukturell. Sie schreit uns förmlich an: Schaut hin! Sprecht darüber! Nehmt die Geschichten ernst! Schweigen ist keine Option!“ 
Kritisch fragt die Pfarrerin die Gemeinde: „Tun wir auch die nötigen Schritte für die Gerechtigkeit? Vielleicht wenn wir nicht schweigen. Wenn wir uns einmischen. Wenn wir aufstehen. Wenn wir Zeichen setzen. Besonders für die, die es (noch) nicht selbst können.“

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