„Trotz oder gerade wegen der Herausforderungen der Strukturreform werden Gemeindefeste gefeiert, Redaktionskreise tagen, es wird getauft und getraut, Advent und Weihnachten vorbereitet, Jubiläen begangen.“ Ihr Dank galt allen, „die auch in der derzeitigen Lage nicht aus dem Blick verlieren, was wichtig ist: gemeinsam Glauben leben und gestalten, mit und für die Menschen.“
Veränderungen im Stajupfa
Mit Blick auf das Stadtjugendpfarramt (Stajupfa) berichtete Neumann, dass geprüft werde, ob Stajupfa und Jugendkirche künftig an einem gemeinsamen Standort – in der Heilig-Geist-Kirche – zusammengeführt werden könne. Zudem werde Stadtjugendpfarrerin Astrid Stephan das Dekanat im Januar verlassen, um Landespolizeiseelsorgerin zu werden. Neu im Team sei Max Klug, der Dekanatsjugendreferent wird.
Die Präsenz von Kirche im öffentlichen Raum sei vielfach gelungen, so Neumann. Dazu zählte sie Aktionen wie das Reformationsfest mit Kitas auf dem Schlossplatz, den Trausegen in, auf und um die Marktkirche, die Nacht der Kirchen, die Reihe der Friedensgebete oder das Tauffest im Kurpark. „Bei all diesen Veranstaltungen wurde öffentlich gesegnet oder gesungen, es sind Menschen erreicht worden, die sonst nicht den Weg in die Gemeinde gefunden hätten, ihn jetzt aber vielleicht eher finden. Und wenn nicht, sie haben erlebt, dass Gott freundlich ist - darauf kommt es an.“
Im Hinblick auf die aktuelle gesellschaftliche Situation warnte Dekanin Arami Neumann vor antijüdischen Tendenzen in Kirche und Gesellschaft: „Wir sind ein Volk als Juden und Christen, unterwegs auf unterschiedlichen Wegen, die das Einende zum Ziel haben. Als Gottes Menschenkinder und als Geschwister im Glauben haben wir die Gewissheit, in Gott vereint zu werden.“ 
Doppelhaushalt beschlossen
Mit großer Mehrheit hat die Dekanatssynode den Haushaltsplan für die Jahre 2026 und 2027 beschlossen. Das Gesamtvolumen des Doppelhaushalts beträgt rund 103 Millionen Euro, etwas mehr als 50 Millionen Euro pro Haushaltsjahr. Beide Jahre sind mehr als ausgeglichen. Die Verteilungslogik der Mittel in der Landeskirche hat sich zugunsten der Stadtdekanate geändert: Der bisher berücksichtigte Faktor „Fläche“ spiele künftig keine Rolle mehr, berichtet Präses Eberhard Busch. Stattdessen werde allein die Zahl der Gemeindeglieder ausschlaggebend sein. „Davon profitieren wir in Wiesbaden“, so Busch.
In seinem Bericht betonte Präses Busch, dass Sparsamkeit nach wie vor das Gebot der Stunde sein: „Wo es sinnvoll und machbar war, sind die Summen bis an die Grenze der gebotenen Sparsamkeit reduziert worden.“
Auf die Arbeit der Evangelische Familienbildung (EFB) sei man stolz, so Präses Busch und Dekanin Arami Neumann: „Die EFB ist ein angesehener und wichtiger Teil des sozialen Netzwerkes hier in Wiesbaden.“  Der landeskirchliche Zuschuss ist bis einschließlich 2031 gesichert. Eine Dynamisierung ist allerdings nicht vorgesehen. Dekanatsleitung und die Leitung der Familienbildung stehen in engem Austausch, um angesichts sinkender Mittel die zukünftige Ausrichtung der Einrichtung gut zu gestalten.
Mit Blick auf die kommenden Jahre betonte der Präses, dass sich die Kirche auf ihre kerntypischen Aufgaben konzentrieren müsse. „Wir müssen uns auf mittlere Sicht auf die kirchentypischen Aufgaben wie Verkündigung und Seelsorge, Mission und Ökumene konzentrieren und stets überlegen, ob wir noch Ressourcen haben, darüber hinaus aktiv zu sein“, sagte Busch. Zugleich warnte er davor, sich zurückzuziehen: „Christen leben nicht im Schneckenhaus und tragen Verantwortung für ihre soziale und politische Umwelt. Wir sind Kirche für das Volk – nicht nur für unsere Mitglieder in den Gemeinden.“
- Termine:
Stadtjugendpfarrerin Astrid Stephan wird am Samstag, 24. Januar, 17 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche (Am Kupferberg 2, 65187 Wiesbaden) verabschiedet. Gleichzeit wird Max Klug als Dekanatsjugendreferent eingeführt. - Am Freitag, 5. Dezember, 16.30 Uhr, ist ökumenisches Weihnachtsliedersingen unter freiem Himmel auf dem Dernschen Gelände.