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Gedanken zur Jahreslosung

© Andrea WagenknechtDekanin Arami Neumann

Angesichts der Jahreslosung „Alle eure Dinge, lasst in der Liebe geschehen“ ist die Wiesbadener Dekanin Arami Neumann überzeugt, dass es wichtig sei, Liebe immer wieder zu üben und auch den "alltäglichsten Alltag" mit Liebe auszuzeichnen:

"Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!"
(1. Korinther 16,14)

Was sich Brautleute mit diesem heutzutage beliebten Trauspruch versprechen (ob sie dabei immer wissen, was sie da tun?), richtet der Apostel Paulus zuerst in einem Gruß am Ende seines Ersten Briefes an die Korinther und damit auch an uns heutige Leserinnen und Leser dieses Briefes.

Die Vewendung  bei Hochzeiten ist also eigentlich die uneigentliche Zweitnutzung dieses schlichten Verses mit dem hohen Anspruch. Sie lädt den Trauprediger dazu ein, dass Brautpaar und Festgemeinde nicht nur die hohe Zeit des Liebesversprechens, sondern auch die Mühen des Ehelebens unter das Vorzeichen der Liebe stellen mögen; fordert sie auf, die alltäglichen Verhaltensauffälligkeiten und bisweilen irritierenden Idiosynkrasien (aha, auch so kann man Zahnpasta ausdrücken!) gegenseitig in Liebe zu ertragen.

Denn, wie Paulus an anderer, noch viel prominenterer Stelle im selben Brief mitteilt, die Liebe „erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ (13,7)
        
Uns Dilettanten und Amateure (!) in Fragen der Liebe, die wir beinahe täglich am hohen Anspruch unseres Liebesversprechens scheitern und am Scheitern leiden, kann es ein Trost sein, dass auch der Apostel der Liebe bisweilen aus seiner Rolle als Liebender fällt, ja auch in seiner Auseinandersetzung mit der Gemeinde in Korinth und nicht zuletzt im unmittelbaren Zusammenhang unseres schönen Verses, wenn er seinen Grüßen eigenhändig und grob hinzufügt: „Wenn jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht.“ (16,22) 

Jeder anständige Ehe-Ratgeber, der sein Geld wert ist, rät, die Liebe nicht für eine Selbstverständlichkeit zu halten. Vielmehr sei die Kunst der Liebe, zu üben und mit gewöhnlichen Zeichen der Liebe noch den alltäglichsten Alltag auszuzeichnen: Blümchen und Küsschen haben sich bewährt, anderes wäre zu erproben. Auch der Apostel empfiehlt, wenn auch nicht für den ehelichen, sondern eher den liturgischen Gebrauch: „Grüßt einander mit dem heiligen Kuss.“ (16,20)

Es bleibt die tiefe Wahrheit seiner Empfehlung in jeglichem Zusammenhang:

"Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!"

Ihre Arami Neumann

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