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„Kirche wird in der Seelsorge dringend gebraucht“

© Andrea WagenknechtPfarrer Thomas Walter an seinem Arbeitsplatz in der Telefonseelsorge.

Pfarrer Thomas Walter ist neuer evangelischer Seelsorger in Wiesbaden: Mit halber Stelle wird er das Klinikseelsorgeteam in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken (HSK) in Wiesbaden verstärken, mit der anderen Hälfte arbeitet er in der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden.


Thomas Walter stammt aus Mittelhessen. Er war 16 Jahre lang Gemeindepfarrer im Frankfurter Stadtteil Goldstein, davor arbeitete er 4 Jahre als Pfarrer in drei Weinanbaugemeinden im Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau. Die Seelsorge, so der 56-Jährige, lag ihm bereits als Gemeindepfarrer sehr am Herzen: „Ich bin überzeugt, dass Kirche in dem Bereich dringend gebraucht wird. Hier liegt die Zukunft der Kirche.“ Als Gemeindepfarrer habe er überall wahrgenommen, wie groß der Bedarf an Seelsorge ist.

Mit Menschen in Kontakt zu kommen und eine Beziehung herzustellen, fällt dem Pfarrer leicht: „Bei Geburtstagbesuchen, bei Trauungen oder Beerdigungen habe ich gemerkt, dass ich Menschen gerne begleite mit ihren Sorgen oder in Notsituationen“, erzählt er.

Für ihn ein Grund, sich beruflich noch mal zu verändern und sich in Wiesbaden nun ausschließlich der Seelsorge zu widmen: In der Klinik will er vor allem die Menschen am Krankenbett besuchen, aber auch für Angehörige und Personal da sein. Für ihn ist es dabei egal, ob jemand gläubig ist oder nicht.
„Natürlich frage ich, ob der- oder diejenige meinen Besuch wünscht. Aber für mich ist klar: Das Evangelium und der damit verbundene Zuspruch gilt jedem.“

Ein Krankenhausaufenthalt sei für die meisten eine Krisenerfahrung: „Menschen sind dort sehr auf sich zurückgeworfen, ich erlebe sie nachdenklicher und ehrlicher – hier seelsorgerlich zu begleiten, ist wichtig,“ findet Walter. 

Während am Krankenbett eine Beziehung von Angesicht zu Angesicht entsteht, ist die Seelsorge am Telefon anonym. „Das ist noch mal etwas ganz Anderes, denn die Seelsorgebeziehung bahne sich anders an“, so Thomas Walter. „Ich erlebe aber fast immer, dass Anruferinnen und Anrufern die Zuwendung guttut. Allein dadurch, dass ich zuhöre und nachfrage erleben sich viele Anrufende anders.“ Auch wenn Probleme am Telefon selten gelöst werden könnten, schaffe das Reden über die Sorgen Erleichterung.

Neben dem Telefondienst kümmert sich Thomas Walter mit seinen Kolleginnen und Kollegen um die Ehrenamtlichen, die ausgebildet und regelmäßig begleitet werden. Etwa 80 Freiwillige besetzen das Sorgentelefon rund um die Uhr.  Wer hier Dienst tut muss belastbar sein, und er muss auch seine eigenen wunden Punkte kennen: „Dazu gehört viel Selbsterfahrung“, sagt Walter. In der Supervision werden schwierige Telefongespräche besprochen und miteinander reflektiert.

Bei der Telefonseelsorge rufen Menschen aller Altersgruppen an. Die Bandbreite der Themen. so Thomas Walter, sei groß – von Mobbing und Liebeskummer über Krisen in der Familie, Tod, Trauer und Krankheit bis hin zu Schwierigkeiten in der Partnerschaft. Ein riesiges Thema, auch bei den Jüngeren, sei die Einsamkeit, so Walter. „Auch, wenn junge Menschen über Handy und Social-Media-Plattformen ständig miteinander vernetzt sind, bleiben tiefer gehende Freundschaften, die auch in Krisen tragen, oft auf der Strecke.“ 

Die Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden wird ökumenisch von der Evangelischen und Katholischen Kirche in beiden Landeshauptstädten getragen und organisiert. Mittlerweile ist das Angebot um Chatseelsorge und Mailseelsorge erweitert. Die kostenlose Rufnummer ist rund um die Uhr erreichbar: 0800/111 0 111. Krisen- und Lebensberatung gibt es kostenlos auch vor Ort in der Beratungsstelle, Emser Straße 18, 65195 Wiesbaden. Terminvereinbarung: Telefon 0611-598715, walter@telefonseelsorge-mz-wi.de.

Direkt zur Telefonseelsorge

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